Im 19. Jahrhundert gab es in Paris etwa 150 Plumassiers. Heute gibt es in ganz Frankreich noch etwa vierzig. Das Federschmücken kam in der Renaissance aus Südamerika nach Europa und ist ein Kunsthandwerk, das drei Techniken miteinander verbindet: das Nähen, das Kleben und die Montage.
Christian Fuchs erzählt von der althergebrachten Kraft der Mineralien
Der Turckheimer Bildhauer hat sechs Jahre den Sandsteinfiguren der Straßburger Kathedrale zu neuem Leben verholfen. Jetzt ist er im Einsatz für die Kathedrale von Metz, nachdem er zuvor prestigeträchtige Arbeiten im Schloss von Versailles und der Place de la Concorde in Paris ausgeführt hat.
Begegnen sie den künstlern
9. Auflage der Messe für Künstlerberufe "Métiers d'arts" — Château de Courcelles, in Montigny-lès-Metz, vom 18. bis 20. Oktober
Fachmesse "Salon Résonance[s]" für Design und Kunstobjekte — in Straßburg, vom 8. bis 11. November
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Schätze der region
Lucia Fiore, Federschmückerin — Christian Fuchs, Steinmetz
Stein und feder, eine leidenschaftliche verbindung
Im 19. Jahrhundert gab es in Paris etwa 150 Plumassiers. Heute gibt es in ganz Frankreich noch etwa vierzig. Das Federschmücken kam in der Renaissance aus Südamerika nach Europa und ist ein Kunsthandwerk, das drei Techniken miteinander verbindet: das Nähen, das Kleben und die Montage.
"Schon seit einiger Zeit suchte ich die Zusammenarbeit mit anderen bildenden Künstlern, um durch die Verbindung mit anderen Materialien meiner Entwicklung eine neue Richtung zu geben. Dies habe ich eine Zeit lang mit einem Glaskünstler gemacht" erklärt Christian Fuchs, Bildhauer und Restaurator mit eigenem Atelier in Niederhaslach im Departement Bas-Rhin. _Ich arbeite teilweise für die französischen Denkmalschutzbehörde Monuments Historiques, doch das sind ziemlich starre Rahmenbedingungen. Ich hatte Lust, dem Stein mehr Leichtigkeit zu verleihen." Was wäre dazu geeigneter als Federn, mit denen die junge Künstlerin Lucia Fiore arbeitet, die seit zwei Jahren in Straßburg wirkt.
In ihrer Werkstatt sortiert, wäscht, schneidet und klebt Lucia dieses originelle Material in filigraner Handarbeit. Die Federn reichen von Daunen bis zu langen Schwingenfedern, die sie kauft oder bei Privatleuten abholt, wenn die Vögel das Federkleid wechseln. Mit fachkundigen Händen schafft sie Schmuck, Accessoires und Skulpturen. Die Berufsbezeichnung von Lucia trägt den schönen und wenig bekannten Namen: Plumassiere. Dieser Beruf wird vorwiegend im Bereich der Haute Couture ausgeübt.
Als Grundlage ihrer Zusammenarbeit hat Christian den Sandstein der Vogesen vorgeschlagen, der für die Region typisch ist. Aus dieser Verbindung zweier Leidenschaften sind kleine Bilder entstanden, in denen "Pfauenblau" und "Fasanenschwarz" sich deutlich vom Graurosa des Sandsteins abheben. Wie ihre anderen Kreationen bieten Lucia und Christian diese Bilder bei Messen, Ausstellungen und auf ihren Internetseiten zum Verkauf an.