"Die Liebe zur Musik hat meinen Weg bestimmt. Ich bin Gitarrist und habe dieses Instrument mit dem Diplomabschluss Maîtrise (Master) studiert. Geigenbauer zu sein ermöglicht es mir, meine Leidenschaft mit diesem so besonderen Beruf zu vereinen. Mit Holz zu arbeiten, aus einem einfachen, natürlichen Stück Holz ein Instrument zu bauen, das in den Händen des Musikers zu schwingen beginnt, ist magisch!"
Mit 31 Jahren hat Antoine Carbonare das Atelier seines Vaters Alain übernommen, der 35 Jahre lang Geigenbauer in Mirecourt war. Er hat sich auf die Anfertigung von Streichinstrumenten für Quartette, Geigen, Cellos und Bratschen spezialisiert. Er konnte es sich nicht vorstellen, seine Werkstatt anderswo als in der kleinen Stadt in den Vogesen, der Wiege der Geigenbau-Kunst, einzurichten. "Als ich klein war, mochte ich gerne meinem Vater bei der Arbeit zusehen und ihm später auch helfen". Zwischen Hohlmeißel und Hobel sowie anderen speziellen Werkzeugen, umgeben vom Duft von Ahorn- und Tannenholz, hat Antoine seinen Beruf gelernt, sich vervollkommnet und vor sieben Jahren seine Werkstatt eröffnet. "Es ist wichtig, hier zu sein und das Kulturerbe, das unser Know how ist, am Leben zu erhalten. Und vielleicht dieses Wissen meinerseits in ein paar Jahren weiterzugeben."
Der junge Geigenbauer verbringt viele Stunden mit dem Formen und Polieren der Instrumente, aber von Zeit zu Zeit verlässt er seine "Höhle" gern. "Ich besuche Fachmessen, um mich bekannt zu machen und Musiker zu treffen", verrät er uns. "Der schönste Lohn ist es, einem Konzert beizuwohnen, wenn ein Künstler das Publikum mit einem Instrument verzaubert, das ich gebaut habe. Das ist wunderbar! "