Dies ist die Region, in der ich mich erschaffen und meinen Charakter geprägt habe
CharlÉlie
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Dies ist die Region, in der ich mich erschaffen und meinen Charakter geprägt habe
CharlÉlie
Treffen
Nach fünfzehn Jahren in den Vereinigten Staaten kehrt der gebürtige Lothringer mit seinem 23. Album, in der er von seiner Heimat erzählt, zurück. Der "Triathlon-Künstler" CharlÉlie Couture ist ein Multitalent: Er ist Schriftsteller, Musiker und bildender Künstler.
"Im Süden gibt es Nino Ferrer, Toulouse wird von Nougaro besungen, in der Bretagne die Bretonen und im Osten - hm? Ich wollte zeigen, dass es auch hier Denker gibt", sagt CharlÉlie Couture lachend mit tiefer Bassstimme. Zudem hatte er auch genug davon, Gemeinplätze über seine Region zu hören. Im Lied "Ode à l'Est" erzählt er von diesen Bewohnern, die "sowohl mit der Hacke als auch mit Ironie umgehen können". Ein geschicktes Bild, um die arbeitsame Region zu beschreiben, deren Einwohner eher introvertiert sind.
"Bei uns sagte man mir: Du kannst schon Künstler sein, vorausgesetzt Du, arbeitest so viel wie ein Arbeiter" erinnert er sich. Der hyperaktive Künstler befolgt diese Anweisung wörtlich. Und er verliert sich nicht in unnötigen Tiraden. Bevor er redet, wägt er seine Worte einen Augenblick ab, sortiert seine Gedanken zum Himmel blickend, konzentriert. Und dann, in vertraulichem Ton; fügt er poetisch hinzu: "Der Osten, das ist nicht nur Ostfrankreich, es ist auch der Ort, wo die Sonne aufgeht".
Wenn der Künstler aus Nancy von seiner Kindheit spricht, steigen in seiner Erinnerung Bilder vom Angeln, von Wochenenden bei den Pfadfindern oder Höhlenerkundungen auf... "Dies ist die Region, in der ich mich erschaffen und meinen Charakter geprägt habe, aber ich wollte auch Anderes sehen, und aus einer gewissen Immobilität herauskommen" vertraut er uns an. Als freiheitsbejahenden Menschen ärgert es ihn manchmal, hauptsächlich als Sänger anerkannt zu sein. Er möchte lieber als vielseitiger Künstler betrachtet werden, der auch als Maler, Schriftsteller, Fotograf und Musiker wirkt... Diese Vielfalt fand er in den Vereinigten Staaten vor, wo er fünfzehn Jahre lang lebte. Er hat sogar die doppelte Staatsangehörigkeit. Doch jetzt kehrt er zurück, enttäuscht von der Politik des Präsidenten Donald Trump.
Seit 2017 lebt er in Paris, in einer Wohnung unweit des Bahnhofs... Gare de l'Est, natürlich! Der Künstler hat feste Bindungen zu seiner Heimat behalten, auch wenn sie nicht mehr familiär sind. "Wir waren nie eine große Familie, und als meine Eltern starben, sind alle in verschiedene Himmelsrichtungen gegangen", fügt er zurückhaltend hinzu. Er hat noch immer ein Haus im Süden von Nancy und geht gerne dorthin, wenn er Zeit und Lust hat, "sich ins Grüne zurückzuziehen". Er liebt es, seinen Blick in die unendliche Weite der Wälder und Bäume zu verlieren. "Das ist eine Art der Poesie", merkt er an.
Der unermüdliche CharlÉlie trägt stolz den Namen seines neuestens Albums "Même pas sommeil" ("Von Müdigkeit keine Spur"). Auch mit 63 Jahren ist der Autor und Komponist stets aktiv und hat noch lange nicht sein letztes Wort gesagt. Dieses Jahr veröffentlicht er gleichzeitig mit dem Erscheinen seines Albums sein Buch "La mécanique du ciel" (Die Mechanik des Himmels), eine Sammlung "unsingbarer Gedichte", die er auf Reisen zwischen Nancy, Épinal, New York und Paris geschrieben hat. Bis letzten Monat konnten Flaneure im romantischen Hafen von Sète die Ausstellung "Passages" mit Bildern von CharlÉlie bewundern. Für diesen Sommer plant er weitere zwei Ausstellungen.
Auch wenn er momentan seine ganze Energie auf der Bühne einsetzt und hinter der Bühne an seinem neuen Roman weiter schreibt... sein Lebensmotto haben Sie sicherlich erraten: nur nicht der Routine verfallen !
https://www.charlelie.com/