Seit den 1990er Jahren und den ersten großen internationalen Konferenzen zur nachhaltigen Entwicklung hat sich nach und nach die Überzeugung durchgesetzt, dass es sich beim Schutz der Umwelt nicht um eine Option handelt, sondern um eine Verpflichtung. Heute wissen wir, dass die Tätigkeit der Menschen einen großen Anteil an der Klimaerwärmung, am Anstieg des Meeresspiegels, an der Ausbreitung von Schädlingen sowie am Verschwinden einer schwindelerregend hohen Zahl von Tieren und Pflanzen hat. Nachdem uns schrittweise bewusst geworden ist, welche Folgen unser Handeln hat, haben wir beschlossen, tätig zu werden und politische Maßnahmen zum Schutz der Umwelt zu ergreifen.
Zugegeben: Anfänglich schritt die öffentliche Hand in ihrem ganz eigenen Tempo voran, ohne zu versuchen, alles umzukrempeln. Vor etwa zehn Jahren jedoch gewannen die Entwicklungen an Fahrt, wobei hier das Auftauchen des Coronavirus vor nunmehr einem Jahr noch einmal für eine neue Dynamik gesorgt hat. Es ist keine Zeit mehr zu verlieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird nicht müde zu wiederholen, dass unsere Eingriffe in die Natur nicht ohne Folgen für die menschliche Gesundheit sind. Je weniger wir unser Lebensumfeld respektieren, umso stärker werden sich die Krankheitserreger vermehren, die uns heute so viel Kummer bereiten. Der Schutz der Böden und Gewässer, der Berge und Täler, der Felder und Bäume sowie der Bienen und Gletscher darf nicht länger ein frommer Wunsch sein – er ist unerlässlich für das Überleben der Menschheit.
In der Region Grand Est haben wir schon lange vor der Pandemie begonnen, die Grundlagen für die Welt von morgen und jene der künftigen Generationen zu schaffen. Wir wussten, dass es an der Zeit war, anders zu denken und zu handeln und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um unsere Ressourcen zu bewahren. Daher haben wir konkrete Schritte für die Umsetzung einer gezielten Umweltpolitik eingeleitet. Zu nennen sind hier unter anderem der Schutz unserer Naturräume und der Wasservorkommen, die Abfallbehandlung sowie die Einführung neuer, umweltfreundlicherer und nachhaltigerer Verkehrsmittel und von Lösungen zur Förderung der Energiewende.
Ausgestaltet wird die Umweltpolitik in einer Vielzahl von Bereichen: zum Beispiel mit unserem Fahrplan für eine verstärkte Nutzung von Wasserstoffenergie (als Alternative zu den fossilen Kraftstoffen), durch die Wiederinbetriebnahme kleinerer Bahnstrecken, mit unserem Radverkehrsplan, beim Schutz der Lebensräume und Arten durch die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie, im Rahmen der Lycées, für die wir einen ehrgeizigen Plan zur energetischen Sanierung erarbeitet haben, oder auch bei der Raumplanung, die auf dem Sché́ma ré́gional d’amé́nagement, de dé́veloppement durable et d’é́galité́ des territoires (Regionalplan für die Raumordnung, die nachhaltige Entwicklung und die Gleichstellung der Gebiete – SRADDET) basiert.
Mit anderen Worten: Ins Zentrum unseres Handelns stellen wir die gemeinsame Verantwortung, was auch an dem umweltorientierten Haushalt für 2021 abzulesen ist, mit dem sich unsere Region auf den Weg der Transformation macht. Diese beispiellose Aufgabe dient nur einem Ziel: die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in der Region Grand Est zu verbessern.
Alles in allem stellt der Regionalrat dasjenige Thema in den Mittelpunkt seiner gesamten Politik und aller seiner Überlegungen, das so häufig vernachlässigt wird, obwohl es doch von elementarer Bedeutung für die Bewahrung des Ursprungs allen Lebens ist: die Umwelt.