Hintergrund

Unsere Region neu erfinden, die Umwelt schützen

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Seit nunmehr einem Jahr deckt die Covid-19-Pandemie die Schwachstellen unseres Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells auf. Und mehr als das: Das Modell wurde sogar ins Wanken gebracht. Doch die Lösung kann nicht heißen, die „Welt von gestern“ einfach wieder aufzubauen. Denn diese Krise bietet zugleich auch die Gelegenheit, eine resilientere, solidarischere und umweltschonendere Welt zu schaffen. Genau dieser Aufgabe hat sich die Region Grand Est verschrieben, die seit vielen Jahren entsprechende Maßnahmen verfolgt.

Für die Region Grand Est bedurfte es nicht erst der Krise, um ihre Transformation auf den Weg zu bringen. Die Region setzt im Wissen darum, dass die ökologischen Herausforderungen im Zentrum der großen Veränderungen im 21. Jahrhundert stehen, auf ihre reichhaltige Natur.
Ihr Ziel: bis 2050 zu einer CO2-armen Region mit einer positiven Energiebilanz werden.

Um diese Herausforderung zu meistern, hat die Region vor allem 2018 die Strategie „Grand Est Territoires“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen Fahrplan, der darauf abzielt, die energetische Sanierung zu beschleunigen, eine nachhaltige Landwirtschaft zu entwickeln, eine Kreislaufwirtschaft aufzubauen und unsere biologische Vielfalt sowie unsere Wasservorkommen zu schützen. Mit dieser Strategie wird nicht nur auf eine verantwortungsvollere regionale Entwicklung Kurs genommen, sondern auch die Schaffung eines resilienteren Wirtschaftssystems angestrebt.

Ein ehrgeiziges Unterfangen

Der so eingeschlagene Weg schlägt sich auch in den verabschiedeten Haushaltsleitlinien für 2021 nieder. Die Finanzausstattung in Höhe von 3,4 Milliarden Euro wird unter anderem dazu beitragen, den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und im Weinbau zu halbieren, die Produktion von grünem Wasserstoff für den Antrieb von etwa hundert Lkw, Bussen und Pkw zu starten, oder auch den Energieverbrauch der Lycées um 40 % zu senken und unser Schutzgebietsnetz aus Grün- und Wasserflächen zu stärken. Verstärkt werden diese Anstrengungen zusätzlich durch den Business Act Grand Est, bei dem es sich um ein großes Konjunkturprogramm handelt, in dessen Rahmen sich die Region und der französische Staat in rund 40 nachhaltige Projekte einbringen. Ein Beispiel: das Programm zur Mobilisierung der Akteure im Bausektor für das Ziel, Abfälle zu reduzieren und zu verwerten – verbunden mit Anreizen für eine Wiederverwendung, oder auch um die Unternehmen dazu zu bringen, im Hinblick auf ihren Wasser- und Energieverbrauch ein ganzheitliches Konzept zu verfolgen, um die Aspekte Wettbewerbsfähigkeit und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln.



Ökologie UND Ökonomie verbinden – das ist möglich!

Die Region Grand Est setzt sich dafür ein, dass die „grüne Konjunkturbelebung“ tatsächlich stattfindet und nicht eine Worthülse bleibt. Die Zahl der konkreten Initiativen nimmt deutlich zu, nach dem Vorbild der App Loc’Halles Grand Est, die es einfacher macht, lokale Erzeuger, professionelle Einkäufer und Privatpersonen zusammenzubringen.

In der gesamten Region sind immer mehr Projekte wirtschaftlich tragfähig, deren Ziel es ist, den ökologischen Wandel und die Energiewende zu beschleunigen. Genau hierum geht es bei der Partnerschaft mit der Stiftung Solar Impulse. Durch die Vergabe von Labels für innovative Lösungen (z. B. neue Verfahren der Gebäudedämmung (Sicla), Dachbegrünungen (Skywater) oder die Entwicklung intelligenter Solar-Straßenlaternen (Solar E-light)) unterstützt die Stiftung deren Entwicklung. Darüber hinaus bietet sie verschiedene Möglichkeiten für den Vertrieb oder die Kontaktaufnahme zu potenziellen Investoren an. Bereits 21 in der Region Grand Est entstandene Lösungen haben dieses Label erhalten, und weitere 37 bewerben sich derzeit darum. Und das ist nur der Anfang!

Ökologischer Wandel geht alle an

Gebietskörperschaften und Unternehmen kommt somit eine Schlüsselrolle für die Energiewende in unserer Region zu. Nicht zu vergessen sind aber auch der Enthusiasmus und die Entschlossenheit der Bürgerinnen und Bürger, an denen es nie fehlt, wenn es darum geht, sich einzubringen und Ideen beizusteuern (maregiondemain.fr) – und sogar noch besser: sie umzusetzen*.

Last but not least glaubt die Region an ihre Jugend. Mit der Aktion „Mon lycée se met au vert“ sollen die Schülerinnen und Schüler an den Lycées für Umweltthemen im Allgemeinen und besonders für die biologische Vielfalt sensibilisiert werden. Bio-Gemüsegärten und Obstgärten anlegen und pflegen, Nistkästen aufhängen, Bienenstöcke aufstellen ... Überall in unserer Region rufen die Jugendlichen Initiativen ins Leben. Das zeigt, dass eine ganze Generation von Bürgerinnen und Bürgern bereit ist, die Verantwortung für die Energiewende und den ökologischen Wandel zu übernehmen. Ein hervorragender Grund, für 2021 optimistisch zu bleiben!

* In unserer Rubrik „Schätze der Region“ erfahren Sie mehr über die sechs Projekte, die beim Aufruf zur Einreichung von Bürgerinitiativen ausgewählt wurden.́̀ "Trésors du territoire".